Sonntag, 18. Februar 2018

Sonntagskaffee Februar 2018

Sonntagskaffee

Am 25.02.2018 um 14:30 Uhr
Im Dorf-, Torf und Schulmuseum
                        Thema:                                "Einführung in die Geschichte    der Feuerwehren

Eintritt inkl. Kaffee und Kuchen 5,- Euro
Für Vereinsmitglieder ist der Eintritt Frei


Veranstalter: INSEL e.V. Protzen



Allgemeine Einführung in die Geschichte der Feuerwehr

1 – 1 – 2  heut in Deutschland fast jedem Kind schon bekannt als wichtigste Rufnummer bei Feuer und Notständen.
Wie war der Werdegang bis zur heutigen Wehr im Allgemeinen.
Protzen und die 110 Jahre ihrer Wehr bleiben heut unbeachtet.

250 Jahre vor Christi in Ägypten gab es schon ein organisiertes Löschwesen,  was sind da unsere 110 Jahre
Fast 200 Jahre später gab es dann im Römischen Reich weitere Wehren, diese bestanden ausschließlich aus Sklaven.
Im Mittelalter, also zwischen dem 6. und dem 15. Jahrhundert gab es durchaus Satzungen der einzelnen Orte und Siedlungen, die den Bewohnern eine Beteiligung an der Brandbekämpfung als Pflicht auferlegt haben. So kann man in alten Schriften Notizen finden die dann lauten: ein Hüfner muss 2 Eimer und eine mindestens 3 m lange Leiter vorhalten oder ein Tagelöhner muss einen Eimer vorhalten u.s.w. Eine der ältesten bekannten Feuerwehr Ordnungen gab es um 1086 in Meran, hier oblag es den Innungen  und Zünften sich um den Brandschutz zu kümmern.
Vorreiter bei den Berufs Feuerwehren ist Wien die schon im Jahre 1686 gegründet wurde und somit zu einen der ersten Berufswehren gezählt werden kann, wenn nicht sogar die Erste.
Als Feuermelder waren in den Städten die Türmer zu ständig und in den Ländlichen Regionen die Nachtwächter. Wenn ein Feuer entdeckt wurde, wurde es mit dem Ruf: „Feurio „ kund getan.
Die Ausrüstung bestand also aus Eimern, Leitern und Feuerhaken und der kräftigen Stimme des Nachtwächters. Im 18. Jahrhundert, also in der Zeit als „unser“ Prinz Heinrich von Preußen lebte gelang die Bevölkerung immer mehr zur Erkenntnis, dass man sich beim Brandschutz nicht allein auf die Obrigkeit verlassen konnte, es wurden vorrangig in den großen Städten die ersten freiwilligen Feuerwehren gegründet. 

Dies änderte sich mit der fortschreitenden Industrialisierung.
Im 17. Jahrhundert kam der Schlauch hinzu und die ersten Handpumpen in Städten vom Pferden gezogen, auf dem Lande von Menschenhand.
Mit der Erfindung des Verbrennungsmotors zog auch der technische  Fortschrift in die Wehren ein.
Warum entwickelten sich die Feuerwehren erst so spät, denn Brände gab es ja schon immer, seit dem sich der Mensch dem Feuer bediente. Ein Grund dafür war das die Häuser oft weit voneinander getrennt standen, jeder mehr oder weniger auf seinem Feld. So dass ein Brand nicht auf andere Gebäude übergreifen konnte.
Das Feuer war im Mittelalter auch ein gefährliches Kriegsinstrument, denn durch die Bauweise der einzelnen Häuser bzw. Hütten wurde im Krieg gern das Mittel des Brandschatzens verwendet.  Und welche Regierung nimmt sich schon seine größte Waffe selber weg?
Erst mit der verbesserten Bauweise durch Ziegel ließen die Brände nach. Und mit dem Greifen der ersten Brandschutzverordnungen legten sich die zahlreichen Brände gerade in den Städten.  Eine solche Verordnung war als Beispiel, das neben einer Feuerstelle immer ein Eimer gefüllt mit Wasser zu stehen hatte und das die Feuer bis zu einer bestimmten Abendstunde alle gelöscht sein mussten. In den ländlichen Regionen entstanden dann die Löschteiche die innerhalb eines Dorfes zu finden waren.

Die älteste Feuerwehr Deutschland ist in Saarlouis zu finden. Sie  wurde 1811 von der damaligen französischen Herrschaft gegründet.
Nun lässt sich auf Grund der wechselhaften Landeszugehörigkeit Saarlouis durch aus streiten ob es die erste deutsche oder doch eine französische Feuerwehr ist.
Feuerwehren wie wir sie im heutigen Sinne sehen, entstanden erst um 1850. Grund dafür war der erfolgreiche Einsatz des „Pompiercorps“ beim Karlsruher Hoftheaterbrand. Sie benutzten eine von Carl Metz entwickelte Handdruckspritze  und die speziell als Steiger ausgebildeten Feuerwehrleute. Die älteste deutsche Berufsfeuerwehr erhielt im Januar 1851 in Berlin einen eigens dafür eingestellten Leiter: Ludwig Carl Scabell. Er kommandierte als königlicher Branddirektor 971 Löschzüge. Die zu dieser Zeit über die modernsten Handdruckspritzen und Geräte verfügten. Dadurch wurden die Wehren auch immer mehr der staatlichen Regierung untergeordnet, dieses gipfelte am 23. November 1938 in dem für das gesamte Deutsche Reich gültige Gesetzt über das Feuerlöschwesen. Das Gesetzt unterstellt die Feuerwehr als technische Polizeitruppe der Zuständigkeit des Reichsministers des Inneren. Damit einhergehend auch die Umbenennung zur Feuerschutzpolizei. Die Freiwillige Feuerwehren erhielten den Status der Hilfspolizeitruppe. Alle neu beschafften Fahrzeuge wurden damit auch in grün lackiert.
Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde das FLG (Feuerlöschgesetz des Nationalsozialismus) durch das „Gesetzt über das Löschwesen“ im November 1946 in der SBZ abgelöst. Die Aufgaben galten nun vorrangig dem Brandschutz.
Die erste gesetzgeberische Verordnung war die Brandschutzverordnung vom 28. August 1949, sie galt dem vorrangig betrieblichen Brandschutz. Die Feuerwehr blieb aber unter der Hauptverwaltung der Polizei.
Seit 1956 gab es dann nicht nur die Brandschutz Verordnung sondern auch das Gesetzt zum Schutze gegen Brandgefahren.
Hier wurden dann in freiwillige Feuerwehren, Pflichtfeuerwehren und Berufsfeuerwehren unterschieden.

Da die Feuerwehr immer noch unter der Verwaltung der Polizei stand und die Gesetzgebung oft schwammig formuliert war, wurden verschieden Wehren zur Beräumung der Baufläche für die Mauer  und Grenzanlagen 1961 eingesetzt. Sicher ganz bestimmt keine Aufgabe die der Brandbekämpfung diente.

Aber für uns in Protzen galt die freiwillige Feuerwehr mit Ihrem Gründungsjahr von 1908.
Die Aufgaben unserer Wehr bestanden somit im überprüfen Ihrer Technik im Ausbilden der Männer und Kinder im Umgang mit der selbigen und Später auch die Frauen die Ende der 60 Jahre vermehrt hinzukamen.
Ebenso musste unsere Wehr die Brandschutzvorschriften in den Öffentlichen Gebäuden und den Wohnhäusern überwachen. Oft wurde sie auch zur Unterstützung bei Außerschulischen Veranstaltungen herangezogen in sogenannten Patenschaften. 1978 zu Ihrem 70. Geburtstag hatte sie Ihren personellen Höhepunkt, sehr viele Männer, Frauen und Kinder waren Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr von Protzen.
1990 kam der Wandel mit dem Wegfall der DDR. Die Feuerwehr unterstand nicht mehr einheitlich dem Gesetz des Staates bzw. der Polizei, also der Bundesrepublik sondern dem einzelnen Bundesland in unserem Fall dem Land Brandenburg und damit Grundsätzlich an die Körperschaft der jeweiligen Gemeinde und wieder in unserem Fall Fehrbellin gebunden.
So mussten Sie sich neu organisieren und dieses taten sie in den  Landesfeuerwehrverbänden.  Am 27.10.1990 gründete sich der Landesfeuerwehrverband Brandenburg e.V. mit seinem ersten Vorsitzenden Kamerad Wolfgang Zöllner aus Bergfelde.
Es stand eine große Aufgabe bevor alle Mitglieder mussten neu geschult werden. Denn viele Vorschriften und Vorgaben haben sich auch hier geändert.
Die  technische Ausstattung und Ausbildung blieb auf Grund der bundeseinheitlichen Feuerwehr- Dienstvorschrift  und Normen nahezu einheitlich.
Das heißt aber nicht: das alle Wehren gleicher Maßen über ein Drehleiterfahrzeug  und große Löschfahrzeuge und Mannschaftswagen oder gar über ein Feuerlöschboot verfügen müssen.  Dieses hängt dann von der Regionalen Notwendigkeit ab. Dabei ist zu beachten: gibt es große Industrieanlagen oder große Wohnanlagen,
hat Protzen nicht! Oder?
darum haben wir in Protzen relativ kleine Technik  wie zum Beispiel ein kleines Tragkraftspritzenfahrzeug LF 8 3/41-9 und einem Anhänger zur Beförderung einer Tragkraftspritze. Große Tanklöschfahrzeuge finden wir in Fehrbellin und in Wustrau.
Für die Wehren galten zwar weiter einige Gesetze so zum Beispiel das Gesetzt zur Neuordnung des Brand- und Katastrophenschutzrechtes im Land Brandenburg, doch immer mehr traten Verordnungen und Erlasse in den Vordergrund.

Die Entwicklung der dörflichen Wehren veränderte sich,
 aus der einstigen „ dörflichen Großmacht“ freiwillige Feuerwehr mit sehr vielen Mitgliedern ist ein sehr beschaulicher Löschzug hier in Protzen übrig geblieben.  Grund dafür sind sicher nicht nur die gestiegenen Anforderungen an die Ausbildung der Kameraden, sondern auch an dem gestiegenen Stress am eigenen Arbeitsplatz. Wenn bis 1990 viele innerhalb unseres Dorfes oder zumindest im näheren Umfeld ihre Arbeitsstelle hatten, sind heut zu Tage viele Arbeitsplätze  weit entfernt, Berlin ist keine Ausnahme und daher hat man oft lange Arbeitstage und ist im Ernstfall nicht zu erreichen.  Weiter steigt auch das Desinteresse an gemeinnütziger verpflichtender Tätigkeit.
Das hat nicht nur bei den Wehren zu einem großen Mitglieder Rückgang geführt, aber nicht nur das Desinteresse kann man vorschieben, das wäre zu leicht.
Andre Dinge spielten auch eine Rolle, Geburtenrückgang und fortschreitende Überalterung  in den Dörfern und der Wegzug junger Menschen in Struktur stärkere Regionen.
Aber es gibt auch wieder Hoffnung  in der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Fehrbellin, von den 13 Feuerwehreinheiten  zu der auch die Feuerwehreinheit Protzen- Walchow   zählt gibt es 7 Standorte für die Jugendfeuerwehr, einen auch in Manker und das alles mit 266 Aktive Mitglieder. Die Gemeinde Fehrbellin hat 8900 Bewohner, da gibt es doch noch Potenzial?
Wir wünschen allen  Feuerwehren ob Berufs oder Freiwillig immer eine Handbreit Wasser im Tank.

Dieser Beitrag entstand unter zu Hilfenahme von Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Feuerwehr
der Festschrift zum 25 jährigen Jubiläum des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg e.V., der Internetseite
und der Internetseite der hiesigen Feuerwehr


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