Sonntagskaffee
Am
25.02.2018 um 14:30 Uhr
Im
Dorf-, Torf und Schulmuseum
Thema: "Einführung in die
Geschichte der Feuerwehren“
Eintritt
inkl. Kaffee und Kuchen 5,- Euro
Für
Vereinsmitglieder ist der Eintritt Frei
Veranstalter:
INSEL e.V. Protzen
Allgemeine Einführung
in die Geschichte der Feuerwehr
1 – 1 – 2 heut in Deutschland fast jedem Kind schon
bekannt als wichtigste Rufnummer bei Feuer und Notständen.
Wie war der
Werdegang bis zur heutigen Wehr im Allgemeinen.
Protzen und
die 110 Jahre ihrer Wehr bleiben heut unbeachtet.
250 Jahre
vor Christi in Ägypten gab es schon ein organisiertes Löschwesen, was sind da unsere 110 Jahre
Fast 200
Jahre später gab es dann im Römischen Reich weitere Wehren, diese bestanden
ausschließlich aus Sklaven.
Im
Mittelalter, also zwischen dem 6. und dem 15. Jahrhundert gab es durchaus
Satzungen der einzelnen Orte und Siedlungen, die den Bewohnern eine Beteiligung
an der Brandbekämpfung als Pflicht auferlegt haben. So kann man in alten
Schriften Notizen finden die dann lauten: ein Hüfner muss 2 Eimer und eine
mindestens 3 m lange Leiter vorhalten oder ein Tagelöhner muss einen Eimer
vorhalten u.s.w. Eine der ältesten bekannten Feuerwehr Ordnungen gab es um 1086
in Meran, hier oblag es den Innungen und
Zünften sich um den Brandschutz zu kümmern.
Vorreiter
bei den Berufs Feuerwehren ist Wien die schon im Jahre 1686 gegründet wurde und
somit zu einen der ersten Berufswehren gezählt werden kann, wenn nicht sogar
die Erste.
Als
Feuermelder waren in den Städten die Türmer zu ständig und in den Ländlichen
Regionen die Nachtwächter. Wenn ein Feuer entdeckt wurde, wurde es mit dem Ruf:
„Feurio „ kund getan.
Die
Ausrüstung bestand also aus Eimern, Leitern und Feuerhaken und der kräftigen
Stimme des Nachtwächters. Im 18. Jahrhundert, also in der Zeit als „unser“
Prinz Heinrich von Preußen lebte gelang die Bevölkerung immer mehr zur
Erkenntnis, dass man sich beim Brandschutz nicht allein auf die Obrigkeit
verlassen konnte, es wurden vorrangig in den großen Städten die ersten freiwilligen
Feuerwehren gegründet.
Dies änderte
sich mit der fortschreitenden Industrialisierung.
Im 17.
Jahrhundert kam der Schlauch hinzu und die ersten Handpumpen in Städten vom
Pferden gezogen, auf dem Lande von Menschenhand.
Mit der
Erfindung des Verbrennungsmotors zog auch der technische Fortschrift in die Wehren ein.
Warum
entwickelten sich die Feuerwehren erst so spät, denn Brände gab es ja schon
immer, seit dem sich der Mensch dem Feuer bediente. Ein Grund dafür war das die
Häuser oft weit voneinander getrennt standen, jeder mehr oder weniger auf
seinem Feld. So dass ein Brand nicht auf andere Gebäude übergreifen konnte.
Das Feuer
war im Mittelalter auch ein gefährliches Kriegsinstrument, denn durch die
Bauweise der einzelnen Häuser bzw. Hütten wurde im Krieg gern das Mittel des
Brandschatzens verwendet. Und welche
Regierung nimmt sich schon seine größte Waffe selber weg?
Erst mit der
verbesserten Bauweise durch Ziegel ließen die Brände nach. Und mit dem Greifen
der ersten Brandschutzverordnungen legten sich die zahlreichen Brände gerade in
den Städten. Eine solche Verordnung war
als Beispiel, das neben einer Feuerstelle immer ein Eimer gefüllt mit Wasser zu
stehen hatte und das die Feuer bis zu einer bestimmten Abendstunde alle
gelöscht sein mussten. In den ländlichen Regionen entstanden dann die
Löschteiche die innerhalb eines Dorfes zu finden waren.
Die älteste
Feuerwehr Deutschland ist in Saarlouis zu finden. Sie wurde 1811 von der damaligen französischen
Herrschaft gegründet.
Nun lässt
sich auf Grund der wechselhaften Landeszugehörigkeit Saarlouis durch aus
streiten ob es die erste deutsche oder doch eine französische Feuerwehr ist.
Feuerwehren
wie wir sie im heutigen Sinne sehen, entstanden erst um 1850. Grund dafür war
der erfolgreiche Einsatz des „Pompiercorps“ beim Karlsruher Hoftheaterbrand. Sie
benutzten eine von Carl Metz entwickelte Handdruckspritze und die speziell als Steiger ausgebildeten
Feuerwehrleute. Die älteste deutsche Berufsfeuerwehr erhielt im Januar 1851 in
Berlin einen eigens dafür eingestellten Leiter: Ludwig Carl Scabell. Er
kommandierte als königlicher Branddirektor 971 Löschzüge. Die zu dieser Zeit
über die modernsten Handdruckspritzen und Geräte verfügten. Dadurch wurden die
Wehren auch immer mehr der staatlichen Regierung untergeordnet, dieses gipfelte
am 23. November 1938 in dem für das gesamte Deutsche Reich gültige Gesetzt über
das Feuerlöschwesen. Das Gesetzt unterstellt die Feuerwehr als technische
Polizeitruppe der Zuständigkeit des Reichsministers des Inneren. Damit
einhergehend auch die Umbenennung zur Feuerschutzpolizei. Die Freiwillige
Feuerwehren erhielten den Status der Hilfspolizeitruppe. Alle neu beschafften
Fahrzeuge wurden damit auch in grün lackiert.
Nach Ende
des 2. Weltkrieges wurde das FLG (Feuerlöschgesetz des Nationalsozialismus)
durch das „Gesetzt über das Löschwesen“ im November 1946 in der SBZ abgelöst.
Die Aufgaben galten nun vorrangig dem Brandschutz.
Die erste
gesetzgeberische Verordnung war die Brandschutzverordnung vom 28. August 1949,
sie galt dem vorrangig betrieblichen Brandschutz. Die Feuerwehr blieb aber
unter der Hauptverwaltung der Polizei.
Seit 1956
gab es dann nicht nur die Brandschutz Verordnung sondern auch das Gesetzt zum
Schutze gegen Brandgefahren.
Hier wurden dann
in freiwillige Feuerwehren, Pflichtfeuerwehren und Berufsfeuerwehren
unterschieden.
Da die
Feuerwehr immer noch unter der Verwaltung der Polizei stand und die Gesetzgebung
oft schwammig formuliert war, wurden verschieden Wehren zur Beräumung der Baufläche
für die Mauer und Grenzanlagen 1961
eingesetzt. Sicher ganz bestimmt keine Aufgabe die der Brandbekämpfung diente.
Aber für uns
in Protzen galt die freiwillige Feuerwehr mit Ihrem Gründungsjahr von 1908.
Die Aufgaben
unserer Wehr bestanden somit im überprüfen Ihrer Technik im Ausbilden der
Männer und Kinder im Umgang mit der selbigen und Später auch die Frauen die
Ende der 60 Jahre vermehrt hinzukamen.
Ebenso
musste unsere Wehr die Brandschutzvorschriften in den Öffentlichen Gebäuden und
den Wohnhäusern überwachen. Oft wurde sie auch zur Unterstützung bei
Außerschulischen Veranstaltungen herangezogen in sogenannten Patenschaften.
1978 zu Ihrem 70. Geburtstag hatte sie Ihren personellen Höhepunkt, sehr viele
Männer, Frauen und Kinder waren Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr von
Protzen.
1990 kam der
Wandel mit dem Wegfall der DDR. Die Feuerwehr unterstand nicht mehr einheitlich
dem Gesetz des Staates bzw. der Polizei, also der Bundesrepublik sondern dem
einzelnen Bundesland in unserem Fall dem Land Brandenburg und damit
Grundsätzlich an die Körperschaft der jeweiligen Gemeinde und wieder in unserem
Fall Fehrbellin gebunden.
So mussten
Sie sich neu organisieren und dieses taten sie in den Landesfeuerwehrverbänden. Am 27.10.1990 gründete sich der Landesfeuerwehrverband
Brandenburg e.V. mit seinem ersten Vorsitzenden Kamerad Wolfgang Zöllner aus
Bergfelde.
Es stand
eine große Aufgabe bevor alle Mitglieder mussten neu geschult werden. Denn
viele Vorschriften und Vorgaben haben sich auch hier geändert.
Die technische Ausstattung und Ausbildung blieb
auf Grund der bundeseinheitlichen Feuerwehr- Dienstvorschrift und Normen nahezu einheitlich.
Das heißt
aber nicht: das alle Wehren gleicher Maßen über ein Drehleiterfahrzeug und große Löschfahrzeuge und Mannschaftswagen
oder gar über ein Feuerlöschboot verfügen müssen. Dieses hängt dann von der Regionalen
Notwendigkeit ab. Dabei ist zu beachten: gibt es große Industrieanlagen oder
große Wohnanlagen,
hat Protzen
nicht! Oder?
darum haben
wir in Protzen relativ kleine Technik
wie zum Beispiel ein kleines Tragkraftspritzenfahrzeug LF 8 3/41-9 und einem
Anhänger zur Beförderung einer Tragkraftspritze. Große Tanklöschfahrzeuge
finden wir in Fehrbellin und in Wustrau.
Für die
Wehren galten zwar weiter einige Gesetze so zum Beispiel das Gesetzt zur
Neuordnung des Brand- und Katastrophenschutzrechtes im Land Brandenburg, doch
immer mehr traten Verordnungen und Erlasse in den Vordergrund.
Die
Entwicklung der dörflichen Wehren veränderte sich,
aus der einstigen „ dörflichen Großmacht“
freiwillige Feuerwehr mit sehr vielen Mitgliedern ist ein sehr beschaulicher
Löschzug hier in Protzen übrig geblieben.
Grund dafür sind sicher nicht nur die gestiegenen Anforderungen an die
Ausbildung der Kameraden, sondern auch an dem gestiegenen Stress am eigenen
Arbeitsplatz. Wenn bis 1990 viele innerhalb unseres Dorfes oder zumindest im
näheren Umfeld ihre Arbeitsstelle hatten, sind heut zu Tage viele
Arbeitsplätze weit entfernt, Berlin ist
keine Ausnahme und daher hat man oft lange Arbeitstage und ist im Ernstfall
nicht zu erreichen. Weiter steigt auch
das Desinteresse an gemeinnütziger verpflichtender Tätigkeit.
Das hat
nicht nur bei den Wehren zu einem großen Mitglieder Rückgang geführt, aber
nicht nur das Desinteresse kann man vorschieben, das wäre zu leicht.
Andre Dinge
spielten auch eine Rolle, Geburtenrückgang und fortschreitende
Überalterung in den Dörfern und der
Wegzug junger Menschen in Struktur stärkere Regionen.
Aber es gibt
auch wieder Hoffnung in der Freiwilligen
Feuerwehr der Gemeinde Fehrbellin, von den 13 Feuerwehreinheiten zu der auch die Feuerwehreinheit Protzen-
Walchow zählt gibt es 7 Standorte für
die Jugendfeuerwehr, einen auch in Manker und das alles mit 266 Aktive Mitglieder. Die Gemeinde Fehrbellin hat 8900 Bewohner, da gibt
es doch noch Potenzial?
Wir wünschen
allen Feuerwehren ob Berufs oder
Freiwillig immer eine Handbreit Wasser im Tank.
Dieser
Beitrag entstand unter zu Hilfenahme von Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Feuerwehr
der
Festschrift zum 25 jährigen Jubiläum des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg
e.V., der Internetseite
und der
Internetseite der hiesigen Feuerwehr
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